Ein guter durchschnittlicher Pickup ist dann natürlich mit riesigen Offroad-Reifen ausgestattet, die links und rechts ordentlich aus dem Kotflügel rausstehen und soviel höhergelegt, dass die Motorhaube ziemlich perfekt auf der Kopfhöhe von Kindern beginnt. Ganz in diesem Sinne gibt es dann ebenfalls auf Kopfhöhe immer ein passendes Logo wie beispielsweise das „RAM“ Logo vom Dodge RAM das sicherlich spannende Abdrücke hinterlassen würde.
Wer keinen Pickup hat und vermutlich nicht so viel Wert auf Autos legt, fährt hier meistens ein Mittelklasse-Auto aus Asien. Ein Auto das in Deutschland wsl. ungefähr bei einem Verbrauch von 5-7 Litern landen würde, blubbert hier entspannte 13 Liter im normalen Verkehr durch, weil natürlich auch diese Fahrzeuge nicht dahin optimiert wurden spritsparend zu sein und fast immer Allrad haben, denn generell gibt es gefühlt kaum Fahrzeuge ohne Allrad.
Ähnliches erleben wir dann auch immer wieder mit den Nordamerikanischen Campingfahrzeugen.
Hier scheint das durchschnittliche Freizeitgerät entweder ein gigantomanisches Wohnmobil mit tausenden Slideouts, mehreren Klimaanlagen, integriertem Notstromaggregat und als Anhänger angehängtem zweiten Fahrzeug zu sein oder ein riesiger Trailer der wahrscheinlich mehr Quadratmeter und mehr Ausstattung als so manches europäisches TinyHouse hat und per Auflieger von einem Pickup gezogen wird. Natürlich gibt es auch hier hin und wieder Menschen die im Zelt oder in einer kleinen Pickup-Aufsetzkabine unterwegs sind, aber gefühlt gibt es dann zwischen Zelt und dem privaten Reise-Raumschiff kaum mehr eine Abstufung. Dementsprechen fühlen wir uns in unserem 8 Meter Sprinter immer wieder wie ein kleiner Minivan und passen auch oft auf ganz normale Parkplätze, da ja fast schon die Pickups so groß sind wie wir…
Neben den großen Dingen in Kanada fällt uns auch immer wieder die große Offenheit und Gastfreundlichkeit der Kanadier auf. Wie schon erwähnt werden wir hier von Anfang an überall wie gute alte Freunde aufgenommen. Unser erster Host reicht uns nachdem wir seine gemütliche und gut gelegene Wohnung Richtung Norden verlassen an Freunde aus der Uni in Cape Breton weiter. Hier verbringen wir ein paar Tage, basteln ein bisschen an unfertigen Baustellen unseres Busses, trinken Bier und Wein und lernen am Wochenende die ganze Familie beim traditionellen Familien-Supper (=Abendessen) in der Wohnung des Onkels kennen. Dann fahren wir gemeinsam für ein paar Tage mit einem Deutsch-Kanadier der in seinem selbst gebauten Minivan wohnt durch das schöne Cape-Breton, führen lange Gespräche bei ebenso langen Wanderungen und essen Abends zusammen.
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